Wir befinden uns noch immer in San Jose und die Reise hat wiedermal ein Opfer gefunden – mich.

Nachdem ich schon das zweifelhafte Vergnügen mit Sandfliegen, überfluteten Höhlen, Flöhen, Holzhockern und verloren gegangenen T-Shirts hatte, erfahre ich nun meine ganz persönliche Version von Montezumas Rache. Am letzten Abend in Montezuma habe ich mir nämlich mein Casado (Reis, Bohnen und Huhn) mit einer bereitstehenden Hardcore-Tabascosauce derart verschärft und damit meinen Hintern beleidigt, dass ich jetzt unglücklicher Gewinner von verärgerten Hämorriden bin (an dieser Stelle darf gerne laut losgelacht werden)! Genau gesagt trage ich den Gewinn seit Alajuela mit mir herum und weil sich die Situation nicht gebessert hat, war wiedermal Bildung angesagt. In diesem Fall bedeutet das, sich die Einrichtungen einer Privatklinik in San Jose anzusehen, weil´s da einen englischsprachigen Proktologen gibt, welcher mir gleich bestätigt, dass die, gestern mit Baby exzessiv ausgenutzten, drei Happy-Hours an der Hostelbar ganz bestimmt nicht zur Heilung beigetragen haben. Auf jeden Fall wurde ich gut und gründlich untersucht (hier darf ein letztes Mal gelacht werden), hervorragend beraten und mit Medikamenten ausgestattet. Auch wenn der Bildungsausflug in die Privatklinik die Benutzung unserer Kreditkarte erfordert hat, bin ich doch froh, dass wir nicht zur örtlichen, kostenlosen Klinik gegangen sind. Später am selben Tag sind wir nämlich bei ebendieser vorbeigekommen und haben die Warteschlange, welche sich um zwei Blocks gezogen hat, gesehen. Abgesehen davon will ich nicht, dass jemand mit meinem Hintern spanisch spricht!

Mitlerweile bin ich auf dem Weg der Besserung und hatte heute einen fantastischen Fototag, von dem ich vielleicht das nächste Mal berichte. Wer jetzt immer noch lacht sei vorgewarnt, dass ich vorhabe im Laufe der Reise eine/n Voodoopriester/in aufzusuchen, um mich in die Kunst des Verwünschens von Personen einführen zu lassen.