Nach drei Nächten im Gartenhäuschen der Familie Berger-Emsellems, aus dem wir meinen Berkney-Bru vorübergehend vertrieben haben, sodass dieser sich die Couch mit dem Hauskater Mr. Little teilen musste, starten wir unseren Roadtrip zu dritt Richtung Yosemite Nationalpark. Der Park erlangte vor allem in kürzester Vergangenheit aufgrund heftiger Brände wieder Berühmtheit, mittlerweile ist das Feuer weitgehend gebannt und mensch kann bedenkenlos darin herumstreunen.
Die Hinfahrt führt uns durch kalifornisches Gemüseanbaugebiet direkt ins Yosemite Village. Wir verbringen den ersten Tag im Park selber, wo es viel Wald, Wasserfälle, Granitfelsen und hübsche Picknickplätze gibt. Dank Maurice sind wir nun auch mit einer dieser riesigen Kühlkisten unterwegs, die jede Menge Platz für Proviant bietet und den Identifikationsfaktor mit den Einheimischen beträchtlich erhöht. Am Abend kommen wir in unserer Unterkunft dem Mono Motel am Mono Lake – bereits ausßerhalb des Nationalparks – an und freuen uns über ein sehr gemütliches Zimmer. Klassischerweise beschließen wir den Tag mit Hamburgern an der Bar eines typischen Beisls, wobei Bru sogar noch das erfreuliche Ende des heutigen Footballspiels der Bears miterleben kann.

Der nächste Tag ist geprägt von einer Stalakmiten-Begehung direkt am Mono Lake, einer Wanderung vom Silver Lake zum Agnew Lake und als besonderes Highlight vom Baden in den natürlichen Hot Springs. Der Mono Lake ist ein Salzsee, der von der Alkalifliege unübersehbar beherrscht wird. Ansonsten gibt es noch Algen, Brine Shrimp und viele Vögel, die hier brüten und dann an die Hausbootfront von Berkeley übersiedeln. Die Wanderung erinnerte uns in vielerlei Hinsicht an den Lungau und Tirol und nur zwei von uns verspürten die Lust den Weg bis zum Ziel zu gehen. Die Hot Springs liegen in wunderschöner Landschaft und bieten wieder, die von uns so sehr geschätzte Weite. Die Sonne steht schon tief als wir ankommen und erfreulicherweise sind wir ganz alleine. Auf der Heimfahrt beschließt mein Bru noch in den sehr kühlen Mono Lake zu hüpfen. Mit einer dicken Salzkruste behaftet geht’s zurück in unsere Unterkunft und es wird ausgiebig geduscht. Die Abendgestaltung ist ähnlich wie am Vortag – es gibt in Lee Vinig nur drei Lokale, zwei davon haben um 21:00 bereits geschlossen.

Am nächsten Vormittag treten wir den Rückweg über den Sonora Pass an und die Fahrt dauert länger als gedacht. Als wir gegen 17:00 in Berkeley eintreffen sind wir alle gut durch. Propeller und ich wollen die Gastfreundschaft der Familie nicht ins Unendliche ausdehnen und lehnen das Angebot ab eine weitere Nacht hier zu verbringen. So lassen wir Berkney-Bru in guten Händen zurück, sind dankbar für die schöne gemeinsame Zeit und freuen uns auf ein Wiedersehen zu Weihnachten!

P.S. Das Wiedersehen erfolgte bereits nach zwei Tagen, da wir noch einmal bei Berknie vorbei mussten und nicht umhin konnten, Bru noch einmal vom arbeiten abzulenken und auf ein lunch in der grossartigen Mensa einzuladen 🙂