Um 4:30 stehen wir unerwartet früh in Canoa, denn der Bus war schneller als vorgesehen. Wir husten uns die Morgenzigaretten heraus, während wir in der menschenleeren Siedlung stehen und an den Turm von Canoa in Brasilien denken.
Gegen 5:30 beziehen wir unsere Unterkunft dank einer Amerikanerin, die ein Handy und die Nummer eines Taxifahrers hat. Die Unterkunft an sich ist gar nicht schlecht, allerdings wieder auf der günstigen Seite, etwas muffig – kein Apartment mit eigener Küche. Wir legen uns erstmal hin, werden zum Frühstück geweckt, um anschliessend weiterzuschlafen. Mehr oder weniger so verbringen wir mit einer Unterbrechung zum Abendessen in Canoa (die Unterkunft liegt zwei Kilometer ausserhalb) die kommenden drei Tage. Aber wir schlendern auch am Strand entlang, ich werde von einem Hund gebissen, eine Engländerin ausgeraubt und der Typ vom Nachbarhaus ballert mit einem Gewehr im Garten herum. Unser Spaziergang am Strand hat nur einen Zweck: DAS PLÄTZCHEN zu finden und wir sind erfolgreich!

Am Freitag beziehen wir unser neues Quartier. Playa Azul, eine kleine Apartmentanlage, die in den letzten Bauarbeiten steckt – darum gibt’s auch „das Ding steckt noch in den letzten Bauarbeiten“-Preise. Trotzdem liegt die Unterkunft über unserem normalen Budget und so schicken wir ein riesiges DAAAANNNKEEEE an meinen Papamann, der uns für solche Fälle ein Sonderspesenkonto gefüllt hat. Unser Apartment hat eine Küche mit allem Drum und Dran, es gibt eine Couch mit Fernseher und einer umfangreichen DVD-Sammlung, Schlafzimmer mit superguter Matratze, Bad und einen Balkon der in eine Terasse übergeht. Unten gibt’s einen Pool und ca. 20 Meter weiter den Pazifik – es könnte schlimmer sein. Baby kommt gefühlsmässig sofort an, bei mir dauerts noch ein paar Tage.

Die nächsten Tage verbringen wir nach einem Grosseinkauf in San Vincente (Kühlschrank auffüllen) damit, uns Strawberry Daiquieris zu mixen, auf der Terasse zu sitzen, die roten Krabben am Strand zu beobachten und jeden Kontakt mit Leuten zu vermeiden – gelegentliche stundenlange Gespräche per Skype ausgenommen.

 

P.S.: der Hundebiss klingt dramatischer als es war –  der blöde Hund hat nur zugezwickt. Das Wündchen ist bestens versorgt und schon beinahe verheilt.