Unsere Zeit hier am Playa Azul geht nun tatsächlich zu Ende. Leichte Wehmut macht sich breit und das ist in Ordnung. Wir sind beide bereit für die Weiterreise und ich bin sehr froh, dass wir eine so lange Pause gemacht haben. Nach einer Woche hatte ich zwar bereits das Gefühl, es geht mir wieder gut, der Husten ist weg, ich bin erholt, aber das wäre trügerisch gewesen. Ich bin sicher, dieses Gefühl hätte nicht lange angehalten und bei der übernächsten Gelegenheit, hätte ich schon wieder überreagiert. Heute ist unser vorletzter Tag. Wobei…Brent, unser Vermieter, war gerade überrascht, dass wir am Freitag „schon“ aufbrechen wollen, da er uns ja eine Nacht dazu geschenkt hat (…) und wenn Mipu ihm ein paar Sachen bei Fotoshop zeigt, könnten wir locker auch noch bis Dienstag bleiben, sagt er. „Work for Stay“ also. Crazy, crazy! Wir stellen uns darauf ein, am Samstag abzureisen.

Was wir hier gemacht haben? Hauptsächlich: Chillen, Strandspaziergänge, Lesen, Plantschen in Meer und Pool, Beobachten, Schreiben, Fotografieren, Dvd schauen, Hausarbeit, Einkaufen, sowie Kochen und Essen! Dem letzten Punkt möchte ich ein wenig mehr Beachtung schenken, da mir das Kochen, das mich zu Hause oftmals gar nicht freut, wirklich abgegangen ist und ich den Luxus eines gefüllten Kühlschranks mehr als zu schätzen weiß.

Seit wir hier sind – also seit 4 Wochen – waren wir nirgends mehr essen. Pause vom „auswärts essen“. Auch das tut gut. Kochen, zwischendurch snacken, mal einfach zum Kühlschrank gehen können und was rausholen oder auch nicht. Wir haben Bier und Wein daheim und diverse Saftpulver, die sehr praktisch sind, da aus einem winzigen Packerl á 5 Gramm nach hiesigen Angaben 1,5 l – nach für uns verträglichem Zuckergehalt mindestens 2 l Saft entstehen. Sehr verbraucherfreundlich, wenn mensch die ganze Schlepperei bedenkt. Die ersten Tage hatten wir auch Rum und haben uns tolle Daiquiris gemixt. Banane, Ananas, Erdbeere von frischen Früchten, versteht sich. Ein Leben wie im Schlaraffenland. Wir haben Gulasch, Mipu´s Tagliatelle mit Rind, Weißwurscht mit Senf und Püree und letztlich auch Käsespätzle mit grünem Salat gekocht – alles natürlich á la Ecuador und auch wenn´s nicht so schmeckt wie daheim, sondern nur annähernde Kopien des Bekannten sind, haben wir es sehr genossen. Ausgenommen vielleicht die „Weißwürste“, die sind im Müll gelandet, da wir eher das Gefühl hatten in irgendeine Art Hoden zu beißen. Wir haben uns mit Salat richtig voll gegessen, um den Mangel der letzten Zeit auszugleichen. Sogar Nutella haben wir uns geleistet, sowie Cornflakes und Müsli. Außerdem fahren wir jetzt voll auf Brombeermarmelade ab. Brombeere ist hier total in. Brombeersaft ist quasi das Äquivalent zum heimatlichen Johannisbeersaft. Das Trinkwasser wird in Fünf-Liter-Flaschen ins Haus geliefert.

Propeller war so nett und kümmerte sich um die Langusten, die wir einmal frisch gekauft haben. Er schnitt ihnen die Köpfe ab, nahm sie aus und legte sie in Knoblauchöl ein. Später wurden sie gebrutzelt und mit Tomatensalat und Weißbrot verspeist – dazu ein Glas Weißwein!

Ein anderes Mal gab´s Hühnerbrust, die war am Markt erstanden haben (muy grande die pollos aqui) in Sauce mit Erbsenreis und für die dürren Katzen fiel dabei auch einiges ab. Wir konnten uns Toasts machen und haben viel vegetarisch gegessen. Reis mit Bohnen, Reis mit Linsen, Reis mit Mais oder Melanzani gefüllt mit Gemüsereis. Eier in allen Varianten. Auch Gröstl war sehr beliebt, entweder mit Spinat und Spiegelei oder mit Fisolen in Zwiebel und Schinken geröstet, oder nur mit Ei. Einmal wurden wir von unserem Vermieterpaar zum Essen eingeladen. Geplant war ein Langusten-Barbecue, aber eigenartigerweise waren gerade an jenem Tag keine Langusten aufzutreiben. Es wurde deshalb eine Vielfalt an angeblich ecuadorianischen Gerichten aufgetischt. Hendl in Bier und Cola, Krautsalat mit Erdnussbutter (vorzüglich!), Schweinefleisch in irgendeiner Sauce, Kartoffeln, Reis und ein von Propeller fabrizierter Nudelsalat in Rotweinsauce. Ein gar festliches Mahl, das wir zusammen mit Brent, Elsa, Maria und einem kalifornischen Ehepaar einnahmen.

Was wir außer der ganzen Schlemmerei sehr genießen, sind die Kontakte mit Familie und Freund_innen in Form von Skype. Es ist immer schön, Euch zu hören oder gar zu sehen !!! 🙂