Die Busfahrt hierher war wiedermal die Hölle. Eigentlich hätten wir neun Stunden brauchen sollen aber die Hauptstrasse durch Südamerika war einfach so gesperrt. Letztendlich erreichen wir nach sechzehneinhalb Stunden im Bus gegen halb drei am Morgen das Gringoviertel von Lima nur um festzustellen, dass hier nirgendwo ein Zimmer frei ist. Nach langer Suche und einem Burger einer amerikanischen Fastfoodkette finden wir doch noch zwei freie Betten und es zeichnet sich ab, dass ab jetzt der Aufenthalt in Peru schlagartig teurer wird.

Am nächsten Tag schlendern wir durch die Stadt, die mich beeindruckt. Immer wieder waren wir auf unserer Reise in Städten, welche laut Reiseführer als superduper kolonial gelten. Lima wird in diesem Zusammenhang nicht erwähnt, obwohl sie es meiner Meinung nach mehr als verdient. Besonders im weitläufigen, alten Zentrum aber auch darüber hinaus finden sich überall wunderschöne, grosse Gebäude, die den Vergleich mit Wien nicht zu scheuen brauchen auch wenn sich über ihrem ursprünglichen Glanz eine dicke Schicht an Patina angesammelt hat.
Wir gehen zum Hauptplatz, an welchem die Gebäude grossteils in kräftigem Gelb gehalten sind, besuchen ein, zwei Kirchen und sehen uns die Krypta an in welcher früher die gesamte Stadtbevölkerung begraben wurde – dementsprechend viele Knochen und Schädel gibts hier zu sehen. Anschliessend gehts eine belebte Einkaufsstrasse entlang zu einem anderen Platz, an dem das alte Hotel Bolivar steht. Im Erdgeschoss ist die Kathedrale des Pisco – hier wollen wir hin. Der Pisco Sour ist der Coctail von Peru und besteht aus Pisco (einem kräftigen Schnaps aus weissen Trauben), Limettensaft, Zucker und einem ganzen Eiweis. Er schmeckt ganz hervorragend und macht beschwumst. Dann schauen wir uns noch eine andere Unterkunft in der Avenida Tacna an und für mich ist klar, dass wir hierhin umziehen müssen – ein Artikel zur Unterkunft folgt.
Am nächsten Tag ziehen wir in den 15 Stock eines Hochhauses ein, finden einen Italiener mit hervorragendem Espresso, buchen einen Flug nach Iquitos und gehen ins Kino. Tags darauf gehts ab ins Amazonasbecken – meine Freude hält sich in Grenzen.